Über 100 Jahre Mainzer Volksbühne
Es ist schon etwas Besonderes, dass die Mainzer Volksbühne e.V. im Jahr 2021 ihr 100-jähriges Bestehen feiern konnte. Der Erfolg unseres Vereins war ihm im Jahre 1921 nicht in seine Wiege gelegt.
Die Gründung fiel in die Zeit einer der größten Umbrüche in der deutschen Geschichte. Das Kaiserreich war zu Ende, die Demokratie setzte sich trotz vieler Widerstände durch; es herrschte hohe Arbeitslosigkeit. Weite Teile der Bevölkerung waren verelendet. Dennoch war der Hunger nach Kultur überwältigend; das Bedürfnis, ins Theater gehen zu können, war trotz aller finanziellen Einschränkung sehr groß.
Bereits 1890 hatte in Berlin die Volksbühnen-Bewegung begonnen. Sie verfolgte das Ziel, auch der Arbeiterklasse gegen einen geringen Beitrag Theaterbesuche zu ermöglichen und sie so am kulturellen und geistigen Leben teilhaben zu lassen.
Diese Idee hat auch die Gründer der Mainzer Volksbühne beseelt. Trotz aller wirtschaftlichen Widrigkeiten wuchs der Verein schnell auf mehr als 2000 Mitglieder an. Bereits einige Jahre später aber setzte der Nationalsozialismus unserer Bürgerinitiative ein vorläufiges Ende.
Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg belebte der 1947 wieder gegründete Verein „Mainzer Volksbühne“ die Volksbühnen-Idee aufs Neue und traf damit auf große Resonanz.
Anlässlich unseres Jubiläums wurde eine Festschrift aufgelegt aus der nicht nur die geschichtliche Entwicklung hervorgeht, sondern auch die Idee „Theater für alle“ in den heutigen Kontext stellt.
Die Festschrift erhalten interessierte Mitglieder in der Geschäftsstelle.